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Hallo!!!... Na endlich! Da sind Sie ja !
Hab´schon gewartet. Es wird ja höchste Zeit, dass wir uns kennen lernen!
Also: „Herzlich Willkommen“
Wo soll ich beginnen? Am Anfang?
Aha, das dachte ich mir! - Was möchten Sie denn gern wissen?
A l l e s ?! Haben Sie sooo viel Zeit??? Na gut, machen wir es so: Vom Wichtigsten das Beste und vom Besten das Wichtigste? Na sehen Sie, ich wusste es doch, wir versteh´n uns.
Geboren? - Jaaa! Geboren wurde ich selbstverständlich auch.
Obwohl meine Großmutter immer sagte, mich " hätte der Deibel (Teufel) im Galopp verloren". In meiner kindlichen Naivität fragte ich meine Großmutter ganz verwundert: "Ja warum ist Mutti denn so zum Kreißsaal gerannt??
Naja, Kindermund eben.
Meine Großmutter ist sowieso an allem Schuld. Aber dazu kommen wir später.
Geboren wurde ich also in Sachsen Anhalt. Genauer in Bernburg bei Halle! Aus dieser Gegend kommen ja viele bedeutende Künstler, ja, ja!
Meine Eltern
Meine Mutter als Sopranisten
Mein Vater als Oberspielleiter
... waren damals beide am Bernburger Stadttheater engagiert. Meine Mutter als Sopranisten und mein Vater als Oberspielleiter.
Das war schon was! Aber wie die aussahen...!
Irgendwann beschlossen die beiden, ihre Wahnsinnstalente der Nachwelt erhalten zu müssen.
Gesagt - getan - da bin ich!
Sie erkennen mich nicht?
Naja, ich hab´ mich eben ein wenig verändert, aber Sie auch...!
Dass ich ein so talentiertes Kind bin, bemerkten meine Eltern gar nicht gleich.
Sie waren eben beide noch viel zu sehr damit beschäftigt, ihre eigenen Talente an den Mann zu bringen und immer gut in Szene zu setzen.
Die Schauspielerin
Meine Mutter rief: "Um Gotteswillen" und mein Vater schlug wortlos die Hände über dem Kopf zusammen. Na toll, dachte ich, das wird schwer!
Da ich die ersten sechs Jahre meines Lebens ohnehin mehr bei meinen Großeltern verbrachte, legte Omi sozusagen den Grundstein für den Beruf den ich heute ausübe.
Von klein an sang sie mit mir. Alle deutschen Volkslieder rauf und runter. Das kommt mir natürlich heute sehr zu Gute. Bald war es so, dass alles, was es zu sagen gibt für ein kleines Mädchen, wurde von mir gesungen. Ich erfand Melodien in denen ich meinem Mitteilungsbedürfnis Ausdruck verlieh.
Bald war meine Oma bei uns im Ort (Sie müssen sich das so vorstellen wie bei den Heiden von Kummerow), bekannt wie ein bunter Hund! Da kommt doch die Elsa mit ihrer singenden Enkeltochter. Aber nicht nur Volkslieder, nein- nein, da waren auch andere Dinger dabei, richtige Gassenhauer. Zum Beispiel "Es war einmal ein treuer Husar" und das mit 3 Jahren
... Liebe Omi, dass war toll, ich danke Dir!
Der Ernst des Lebens
... begann für mich gleich in doppelter Hinsicht. Ich kam nach Berlin und wurde nicht nur eingeschult, nein, ich begann auch mit einer musikalischen Ausbildung an einer Musikschule.
Irgendwie haben meine Großeltern wohl etwas über meine musikalischen Ambitionen verlauten lassen. Ich lernte also das Klavierspielen. Ich lernte schnell, es machte Spass.
Das hatte aber zur Folge, dass ich nicht die Fleißigste beim Üben war. N a j a !
Die Begleiterscheinung dieser außerschulischen Bildungsmaßnahme war, dass ich zu jedem Schulevent mit einer musikalischen Darbietung im Programm vertreten war.
Ich sang ja auch noch im Schulchor. Das war eigentlich meine größere Leidenschaft als das Klavier.
Heute bin ich natürlich froh, dass ich beides gelernt habe. Singen und Klavierspielen. Aber ich denke, dass damals die Sehnsucht nach der Bühne und der Schauspielerei geweckt wurde. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern, die glaube ich ganz andere Pläne mit mir hatten. Mein Vater sagte jedenfalls einmal zu mir: "...erst einen richtigen Beruf! Faxen kannst du dann immer noch machen...!"
Was meinte er blos? Was "Richtiges"! War das nicht richtig was er und Mutti machten? Na, Sie verstehen schon. Was "Richtiges", das raten ja alle Künstlereltern ihren Kindern.
Als ich die Schule dann beendete, war auch meine Ausbildung an der Musikschule mit dem Oberstufenabschluß im Fach Klavier abgeschlossen. Mehr ging dort nicht. Meine Mutter meine, ich solle doch Klavier studieren. Ach du liebes Bisschen! Blos dass nicht!
Eigentlich hatte ich die Nase gestrichen voll. Ich wollte jetzt Geld verdienen! Auf eigenen Füßen stehen! Also lernte ich beim damaligen Rundfunk der DDR. Berufsbezeichnung:
Facharbeiter für Nachrichtentechnik - Deutsche - Post - Studiotechnik Rundfunk Abt. Musik und Hörspielproduktion.
Ich hatte einen Betriebsausweis, den mußte man dreimal aufklappen um die vollständige Berufsbezeichnung lesen zu können! Auch war das, wie sich später heraus stellte, nicht die optimale Berufswal, denn ich entpuppte mich als technisches Rindvieh. Nicht im praktischen Arbeiten, sonder eher in der theoretischen Ausbildung.
Da wurde über Dinge gesprochen zu denen ich absolut keinen Zugang fand. Strom fließt! Aha, wo denn, ich seh´gar nichts...! Sie verstehen...? Den künstlerischen Teil, den dieser Berufsausbildung beinhaltete, absolvierte ich bravourös, alles andere mehr oder weniger gut.
Neben dieser Ausbildung zog es mich doch tatsächlich wieder zur Musik. Ich hatte seit meinem Abschluß an der Musikschule keine Taste mehr angerührt (Ganz schön blöd),und ich fing so schnell auch nicht wieder damit an (noch blöder). Ich begann als Sängerin in einer Band.
Da hieß es: Jedes Wochenende unterwegs.
Kennen sie eventuell die im DDR - Fernsehen damals so beliebte Reihe "Oberhofer Bauernmarkt"? Das waren meine Anfänge. Die Sendung fand ja nicht nur im Fernsehen statt - n e i n !!!. Wir waren jedes Wochenende unterwegs mit dem Programm. Durch die ganze Republik. Irgendwann musste ich mich dann entscheiden zwischen meinem dreifach klappbaren Betriebsausweis und der Bühne.
Wie die Entscheidung ausgefallen ist?
Na also wissen Sie! Warum sitzen Sie wohl jetzt vorm PC und lesen das alles hier...?
Weiter? Weiter !!
Ich fällte also meine Entscheidung zu Gunsten ...na?...na?...Richtig! Zu Gunsten der Bühne. Dies bedeutete aber, ich muss , wenn ich das jetzt beruflich machen will, einen Abschluss vorweisen. Das war damals der sogenannte "Berufsausweis". Dies wiederum bedeutete, ich muss wieder irgendwo vorsingen. Vor einer Jury die dann bestimmen darf, ja oder nein.
Na prima, das war ja was für mich! Aber ! Ohne "Pappe" (so nannten wir Künstler dieses Stück Papier), keine Arbeitserlaubnis. Ich stellte mir also ein kleines Repertoire zusammen und erschien zum Vorsingen mit noch einigen anderen Kollegen bei der Konzert und Gastspieldirektion. Tja! !, was soll ich Ihnen sagen......, ich bin durchgefallen... mit Pauken und Trompeten. Man war ich sauer!! Ich heulte Rotzblasen und Dreierschnecken!! Getröstet hat mich dann kein geringerer als HOLGER BIEGE. Zu DDR-Zeiten ein angesagter Sänger. Der weiß das aber sicher nicht mehr, dass er meine Tränen trocknete. Heute stehe ich hin und wieder mit seinem Bruder "Gerd Christian" auf der Bühne"! Wie das Leben so spielt.
Ich holte mir halbjährlich eine befristete Spielerlaubnis und sang mich fortan durchs Leben. Das konnte natürlich nicht ewig so gehen. Es musste ein Nachweis her, der mir belegt -
Ich bin Sängerin.
Musikschule Friedrichshain bildete zu diesem Zeitpunkt alles aus, was mit Unterhaltungsmusik zu tun hatte. Toll! Wieder Musikschule. Aber was mussste ich da hören? Ich musste hören, dass die Abteilung Unterhaltungsmusik komplett an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler" abgegeben wurde. Statt einer 4 jährigen Fachschulausbildung, gab es jetzt auch für Unterhaltungsmusiker und Sänger(innen) eine 4 jähriges Hochschulausbildung an der Musikhochschule. Nun studierte ich also doch noch. Aber nicht Klavier, sondern modernen Gesang im Hauptfach und Klavier im Nebenfach. Und wissen Sie was? Das Nebenfach habe ich mit "sehr gut" abgeschlossen, das Staatsexamen im Hauptfach mit "gut"!
Wie das Leben so spielt.
Mein Studium
Als ich nun mit ungeheurem Elan im September 1989 mein Studium begann war ich unheimlich stolz auf mich. Im Dezember 1989 war ich mit nur einigen wenigen Studenten allein in der riesigen Hochschule. Die meisten brachen das Studium ab, weil Sie meinten, das wäre jetzt nicht mehr nötig, im "Westen" könne man auch ohne Pappe Kariere machen.
Aber ich hatte mir vorgenommen dieses Studium gut zu beenden. Ich habe viel gelernt, nicht nur fürs Fach, auch fürs Leben. Als die Hälfte der Studienzeit vorüber war und wir erste Engagements annehmen durften, bekam ich das Angebot in einem großen ABM-Orchester als Solisten Mitwirken zu dürfen. Natürlich musste ich dort auch erst wieder vorsingen ( wie ich das "liebte"), aber diesmal wurde ich sofort angenommen.
Dieses Orchester, das später unter dem Namen "Orchester Hartmut Haker" arbeitete, sollte für die nächsten Jahre meine berufliche Entwicklung maßgeblich beeinflussen.
Mit diesem Orchester machte ich mein Staatsexamen und viele, viele wunderbare Veranstaltungen im In- und Ausland.
Das verschaffte mir nun endlich die ersehnte Akzeptanz meines Vaters. Er besuchte etliche meiner Veranstaltungen und war dann doch stolz darauf, dass ich den "Knorpel in der Erbmasse" zu meinem Beruf gemacht habe und somit in seine Fußstapfen trat.
1999 sollte es dann eine gemeinsame Weihnachtsveranstaltung geben in der Vater und Tochter erstmals gemeinsam auf der Bühne stehen.
Die schrecklichste Nachricht meines Lebens
Die Proben liefen auf Hochtouren, als mich eines Abends ein Anruf erreichte der mir die schrecklichste Nachricht meines bisherigen Lebens überbrachte. Mein Vater war verstorben.
Es war ja allgemein bekannt, dass er schwer herzkrank war. Aber die erste Vermutung, dass dies die Ursache für sein Ableben war, bestätigte sich noch nicht einmal. Die Todesursache war also nicht das kranke Herz, sondern ein Grippevirus dem das geschwächte Immunsystem durch die unzählig vielen Tabletten, die er nehmen musste, nicht mehr stand halten konnte.
Was für ein Schock!
Die Rolle meines Vaters übernahm Peter Wieland und ich gab mein Letztes und Bestes.
Mein Vater und ich hatten ein sehr inniges Verhältnis zueinander.
Natürlich auch mit Höhen und Tiefen. Es gab eine Zeit da hatten wir Funkstille, keinen Kontakt, aber das ging vorbei. Die Funkstille jetzt, die geht nicht vorbei. Er ist nicht mehr da! Ich habe sehr lange gebraucht um das zu verarbeiten.
War er doch Vorbild und Prüfstein.
Nach 5 langen Jahren
... hatte ich dann die Kraft ein Soloprogramm zu inszenieren, das ich ganz allein meinem Vater und seinem Lebenswerk widmete. Sein Lebenswerk, das ja auch mit der "Goldenen Henne" geehrt wurde, sollte Komödiant nicht so schnell in Vergessenheit geraten.
"Er war nicht nur ein Komödiant"
ist keine nochmalige Trauerfeier. Nein, ganz im Gegenteil, lustig, komödiantisch unterhaltsam so, wie Sie ihn alle kannten und, so wie Sie ihn gar nicht kannten. Aber dazu können Sie sich gesondert informieren, wenn Sie sich mein Repertoire an Unterhaltungsprogrammen anschauen möchten.
Die Show wurde ein Erfolg, und ich bin heute noch gern damit unterwegs.
Das Orchester "Hartmut Haker" wurde im Laufe der Jahre auch immer kleiner. Die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme war nach 3 Jahren beendet, und wir mussten uns nun, wie alle anderen auch, selbst finanzieren. Das hieß "gesund schrumpfen". Jedes Jahr ein wenig mehr.
Zum Schluss war nur noch eine Tanzmusikbesetzung übrig, aber mit der fuhren wir unter anderen auch zweimal bis nach Kanada. Als diese Besetzung sich nun auch nicht mehr rechnete, arbeitete ich viele Jahre und heute noch mit dem Orchesterchef "Hartmut Haker" als Duo "Preil-Haker." Auch hier ergaben sich viele Engagements ins Ausland. (Norwegen, Westeuropa, Griechenland) Zu diesem Zeitpunkt begann ich mit der Erarbeitung vieler unterschiedlicher Programme( wie gesagt, Sie können sich diese gern noch anschauen), mit denen ich heute noch unterwegs bin.
Natürlich haben sie sich im Laufe der Jahre verändert, wurden perfektioniert und überarbeitet, oder es kam wieder ein neues dazu und es entstanden eigene Songs die ich getextet und komponiert habe.
Ich führte Regie bei einem Kinder- und Jugendmusical im Theater am Park in Berlin Biesdorf, und seit vielen Jahren coache ich junge Sänger und Sängerinnen, auch solche, die es werden wollen, unanhängig vom Alter. Denn Singen ist für jeden eine gute Form der Therapie.
Heute weiß ich
... wie reich meine Eltern mich beschenkt haben, als Sie mir ihre "Wahnsinnstalente" vermachten. Von Mutti die Stimme und vom Vater das andere alles. Und das Beste, das Schönste, Wichtigste, das Heiligste:
Die Liebe zu diesem Beruf - die Achtung vor diesem Beruf - die Demuth gegenüber diesem Beruf und der Stolz auf diesen Beruf. Auch das haben meine Eltern mir mit auf den Weg gegeben. Gottseidank!!
Nur wenn man das weiß und davon erfüllt ist wird der Moment, in dem man auf der Bühne steht, einen erstrahlen lassen und ein schöner sein. Für das Publikum und für einen selbst.
Ich bin dankbar für all diese Gaben!
Vielleicht sehen wir uns ja... irgendwo, irgendwie, irgendwann, und Sie werden mich sehen und verstehen was ich meinte.
Bis dahin =)
Es war nett mit Ihnen zu plaudern.
Wenn Sie noch Lust und Zeit haben schau´n Sie sich ruhig noch ein wenig um bei mir.
Ich danke Ihnen für die Zeit, die Sie mir schenkten und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Martina - Maria Preil